Karies Erkennung

Karies früher und treffsicherer erkennen

Karies ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Vorbeugen ist der beste Schutz! Vorbeugende Maßnahmen: regelmäßige Prophylaxe durch den Zahnarzt sowie gründliche Pflege zu Hause. Wenn Karies entsteht, aber rechtzeitig erkannt wird, wird die Zahnsubstanz geringer angegriffen und zerstört.

Speisereste sammeln sich zwischen den Zähnen, somit stellen Zahnzwischenräume ein ideales Versteck für Bakterien dar. Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis beginnen fast immer in den Zahnzwischenräumen.

Eine Kamera kommt bei der Karies-Erkennung zum Einsatz: Diese Kamera kann den Zahn strahlenfrei – also ohne Röntgenstrahlung – völlig unkompliziert durchleuchten und somit kariöse Stellen als dunkle Flecken sichtbar machen. Danach können die präventiven oder minimalinvasiven Maßnahmen eingeleitet werden.

Kariesdiagnose auf der Kaufläche kann sich trotz leichter Erreichbarkeit manchmal als schwierig erweisen. Dieser Umstand ist durch die komplexe und in sich gehende anatomische Struktur der Kaufläche zu erklären. Im Allgemeinen sind auf Röntgenaufnahmen die kariösen Defekte nur in relativ fortgeschrittenem Zustand zu sehen. (1)

Aus diesem Grund sind optische Technologien auf Fluoreszenz Basis zur Diagnostizierung der verdeckten Karies entwickelt worden. Diese zeigen und dokumentieren deren Tiefe und sogar in früheren Stadien Zeichen von Entkalkung (Demineralisierung). Sie ermöglichen eine frühe Intervention zur Vermeidung einer aggressiveren restaurativen Therapie.

Fluoreszenz-Methoden basieren auf dem Prinzip der Absorption und Emission von Lichtenergien durch Porphyrin, einem Nebenprodukt von kariogenen Bakterien. Porphyrin absorbiert Lichtenergie mit einer bestimmten Wellenlänge und emittiert sie wieder mit geänderter Wellenlänge mit einer Farbänderung.(2) In anderen Worten, diese Änderung der Wellenlänge bzw. Farbe ist ein Indikator der kariösen Aktivität. Diese Fluoreszenz-Technologie erlaubt Zahnmedizinern nicht nur die Differenzierung zwischen kontaminierten und nicht kontaminierten Bereichen, sondern ermöglicht auch durch die Intensität des Fluoreszenzlichtes den Grad der Destruktion zu bestimmen.(3)

Laserfluoreszenz hat sich in vielen Studien für die Entdeckung der versteckten Karies auf der Kaufläche im Vergleich zum Röntgen als sehr zuverlässig erwiesen.(4) (5) Mit Hilfe eines patentierten Laserfluoreszenzmessungsgerätes können die feinsten Läsionen zuverlässiger und ohne Strahlenbelastung entdeckt werden. In diesem Fall wird die Zahnoberfläche mit dem Rotlicht, Wellenlänge 655 NM, illuminiert und das emittierte Licht wird analysiert. Die angezeigten Werte sind für Zahnmediziner bei der Wahl der Behandlungsmodalitäten (prophylaktisch, minimalinvasiv oder invasiv) sehr hilfreich.

Eine weitere Methode ist die intraorale Fluoreszenzkamera mit LED Licht (Blau-Violett) Wellenlänge 405 NM. Das Licht stimuliert die Porphyrin und wird als rotes Fluoreszenzlicht registriert. Dieses zeigt bakterielle Kontamination und kariöse Aktivitäten an. Das Ergebnis wird überdies numerisch analysiert und gekennzeichnet.

Die Kombination von beiden Fluoreszenzmethoden steigert die Sensitivität und Treffsicherheit der Kariesentdeckung. In einer zufällig zusammengestellten Patientengruppe war die Treffsicherheit der beiden oben erwähnten Fluoreszenzmethoden zur Entdeckung der Karies der Kaufläche 100 Prozent. Im Vergleich dazu war die Treffsicherheit beim Röntgen 60 Prozent und die visuelle Treffsicherheit sogar nur bei 40 Prozent.(6) Die besten Ergebnisse beider Verfahren sind nach der Plaque Entfernung im Rahmen einer professionellen Mundhygiene zu erzielen.

 

Literaturverzeichnis

  1. Lussi A, Francescut P: Performance of conventional and new methods for the detection of occlusal caries in deciduous teeth. Caries Res 2003; 37:2-7
  2. König K, Flemming G, Hibst R: Laser-induced autofluorescence spectroscopy of dental caries. Cell mol. Biol. 1998; 44:1293-1300
  3. Frentzen M., Striebe S., Zimmermann M.: Morphologische Zuordnung von laserinduzierten Fluoreszenz Signalen zu verschiedenen Karieszonen. Laserzahnheilkunde 2004; 1:7-12
  4. Tonioli MB, Bouschlicher MR, Hillis SL: Laser fluorescence detection of occlusal caries. Am J Dent 2002; 15: 268-273
  5. Sheely EC, Brailsford SR, Kidd EAM, Beighton D, Zoitopoulos L: Comparison between visual examination and a laser fluorescence system for in vivo diagnosis of occlusal caries. Caries Res 2001; 35: 421-426
  6. Eberhart J: Neue Detektionstechnik für Plaque und Karies unter Verwendung eines Fluoreszenzkamerasystems; Degree Disertation at Fachhochschule Furtwangen Abt. Villingen-Schwenningen; 2006.